Leonardo da Vinci
Innovativ wie kein Zweiter seiner Branche schuf der italienische Renaissance-Künstler eine Reihe heute weltberühmter Bilder. Zu seinen bekanntesten Werken gehört das Halbporträt einer Frau, die Fachleute noch immer nicht eindeutig identifiziert haben. Sehr viel rätselhafter aber finden Experten die androgynen Gesichtszüge von Mona Lisa. Ein Merkmal, das sie auch auf dem nicht minder berühmten Fresko vom letzten Abendmahl entdeckt haben wollen. Hier ist es die Figur des Johannes, die ihnen gar zu geschlechtslos wirkt.
Zusammen mit der Tatsache, dass Leonardo da Vinci nie verheiratet war und keine Kinder zeugte, wird ihm eine homosexuelle Veranlagung zugeschrieben. Möglich – oder auch nicht; vor allem aber vollkommen egal, denn ein Ausnahmetalent bleibt er in jedem Fall.
Rembrandt
Der Müllers-Sohn aus Leiden ist als Meister der Hell-Dunkel-Malerei in die Kunstgeschichte eingegangen. Neben vielen berühmten Ölgemälden hinterließ er auch unzählige Radierungen, Bleistiftzeichnungen und Aquarelle. Sie alle lassen erkennen, dass ihr Schöpfer ein scharfer Beobachter, arger Schelm und wahrer Verschleierungskünstler war. Etliche Werke offenbaren auf den zweiten oder dritten Blick bittere Wahrheiten – und haben Rembrandt mehr als einmal in große Schwierigkeiten gebracht.
So auch die Bildnisse seiner Haushälterinnen Geertje Diercks und Hendrikje Stoffels. Beide Arbeiten überführten den Maler außerehelicher Verhältnisse. Während er das eine leugnete, brachte er das andere in geregelte Bahnen – und die Verschmähte gegen sich auf. Sie kämpfte lange vergebens um ihre Ehre und verlor darüber buchstäblich den Verstand. Bis zu ihrem Tod im Irrenhaus versuchte sie Rembrandt ein Geständnis und eine Entschuldigung abzuringen.
Oskar Kokoschka
Der in Österreich geborene Expressionist hat nicht nur ein spannendes Oevre hinterlassen – sondern auch kurios anmutende Erinnerungen. Doch die dahintersteckende Geschichte ist tragisch und kostete den Maler fast das Leben. Als junger Twen verliebte er sich Hals über Kopf in die etwas ältere, bildschöne Komponisten-Witwe Alma Mahler. Obwohl das Empfinden auf Gegenseitigkeit beruhte, war die Beziehung schwierig. Kokoschkas Eifersucht und Mahlers Selbstbestimmtheit führten zu erbitterten seelischen Kämpfen und schließlich zur Trennung.
Als “Schmerztherapie” fertigte der Maler die verstörende Studie Alma Mahler spinnt mit Kokoschkas Gedärmen an und ließ sich an die Front einziehen. Dort erlitt er einen lebensbedrohlichen Kopfschuss, der seinen Gleichgewichtssinn zerstörte. Auf dem Höhepunkt des langwierigen Trauerprozesses gab Kokoschka eine lebensgroße Puppe nach Mahlers Vorbild in Auftrag. Diese weltweit erste Real Doll enttäuschte ihn jedoch so sehr, dass er sie zerstörte. Wie die nahezu alle Liebhaber und Partner der echten Alma soll Kokoschka noch viele Jahre unter dem Verlust seiner charismatischen Muse gelitten haben.